Arbeiten im digitalen Zeitalter

Der Business Club Luxemburg lud zur Diskussion nach Berlin ein

Business Club Luxemburg. V.l.n.r.: Peter D’Haese (ArcelorMittal), MdB Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Günen), Bettina Schinko (Moderation), Marc Wagener (Handelskammer Luxemburg), Annett Polaszewski-Plath (Eventbrite Germany), Julie Jacobs (Business Cl

 „Arbeiten im digitalen Zeitalter“ war am Mittwochabend, dem 29. Januar 2020, zentrales Thema in der luxemburgischen Botschaft in Berlin. Auf Einladung des Business Club Luxemburg (BCL), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und ArcelorMittal diskutierten VertreterInnen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Industrie gemeinsam über Chancen und Herausforderungen für Unternehmen und MitarbeiterInnen.

Wie arbeiten wir in zehn Jahren? Wie verändert die Digitalisierung schon heute unsere Arbeitswelt? Wie müssen Unternehmen in Luxemburg und Deutschland sich für die Zukunft aufstellen und welche Prioritäten gelten, um Mitarbeiter, Prozesse und Maschinen im digitalen Zeitalter erfolgreich zu vernetzen?

Um diesen Fragen näher auf den Grund zu gehen, hat der Business Club Luxemburg vier Referentinnen und Referenten dazu eingeladen, das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und Ländern zu beleuchten. Der Bundestagsabgeordnete und Digitalisierungsexperte Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Günen) erläuterte, wie aus seiner Sicht Digitalisierung für den sozialen Fortschritt nutzbar gemacht werden kann –  auch in der Arbeitswelt. Marc Wagener, COO und Chefökonom der Handelskammer Luxemburg, zeigte anschließend am Beispiel des Großherzogtums, welche Chancen und Herausforderungen die Zukunft der Arbeit bereithält. Ausgangspunkt seiner Ausführungen war die Studie „Arbeiten 4.0 – Chancen und Herausforderungen für Luxemburg“, die vom Arbeitsministerium, der Handelskammer und der Arbeitnehmerkammer Luxemburg in Auftrag gegeben wurde. Peter D’Haese, Chief Digitalisation Officer bei ArcelorMittal Flat Europe, berichtete seinerseits aus der Perspektive und den Erfahrungen eines internationalen Stahlkonzerns. Impulse aus Sicht eines Technologieunternehmens kamen schließlich von Annett Polaszewski-Plath, Mitglied des BDA-Digitalrats und Geschäftsführerin von Eventbrite Germany, einem der weltweit führenden Anbieter von Eventtechnologien.

Der Mensch steht im Mittelpunkt der Transformation, ist Antrieb und Motor der Digitalisierung; darüber waren sich die ReferentInnen im Rahmen der Diskussion einig. Das Aufgabenspektrum vieler ArbeitnehmerInnen werde sich verändern, wodurch gänzlich neue Tätigkeits- und Berufsfelder entstünden. Das bedeute eine enorme Verantwortung für Politik und Unternehmen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, den Menschen bei der Transformation zu begleiten.


Diskutiert wurden unter anderem verschiedene Modelle von Arbeitsort und -zeit, die neue notwendige Führungskultur, lebenslanges Lernen, Generationswandel und Maßnahmen, die es heute schon in der Industrie und in Technologieunternehmen gibt. Auch die Fragen nach Produktivität, Nachhaltigkeit und Sicherheit (beispielsweise bei der Arbeit im Stahlwerk, aber auch bei Cyberangriffen) wurden im Kontext der sich beschleunigenden Digitalisierung besprochen.

Moderiert wurde der Abend von Bettina Schino, Sprechbar in Berlin.