Die Veranstaltung „Klimaneutrales Bauen – So kann es gehen!“, die am Montag, den 14. Oktober 2024, in der Botschaft von Luxemburg in Berlin stattfand, bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen deutschen und luxemburgischen Akteuren aus Bauwirtschaft, Politik und Verbänden. Das vom Business Club Luxemburg-Deutschland (BCLD) in Zusammenarbeit mit der Botschaft und dem BCLD-Mitglied ArcelorMittal Germany organisierte Event brachte Experten und politische Entscheidungsträger zusammen, um gemeinsam Lösungen für nachhaltiges Bauen zu erörtern. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Netzwerkpartnern bauforumstahl, der Bundesingenieurkammer und dem BCLD-Mitglied Drees & Sommer Luxemburg.
Nach der Begrüßung durch Ihre Exzellenz Botschafterin Sylvie Lucas und BCLD-Präsident Axel Gränitz lieferten Bundesbauministerin Klara Geywitz und ihr luxemburgischer Amtskollege Claude Meisch spannende Impulsvorträge.
Die anschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Klaus Stratmann (Handelsblatt), vereinte renommierte Akteure, die zentrale Bereiche der Bauwirtschaft abdeckten – von der Produktion von Baumaterialien über Planung und Beratung bis hin zu Zertifizierung und Regulierung – darunter:
- Dr. Beate Baron (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz),
- Dr. Paul Schosseler (Ministerium für Wirtschaft, Luxemburg),
- Dr. Lars Pfeiffer (ArcelorMittal Construction – Northern Europe),
- Johannes Kreißig (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB),
- Mustafa Kösebay (Drees & Sommer) sowie
- Wiebke Ahues (LXSY Architekten).
Zentrale Themen der Diskussion waren unter anderem die Rolle des Staates als Auftraggeber, der durch die Priorisierung von klimaneutralen Baustoffen bei der öffentlichen Vergabe eine Vorbildfunktion hat, sowie die Bedeutung des Bestandsbaus, dessen nachhaltige Modernisierung enormes Potenzial bietet.
Das Panel beleuchtete zudem die Verfügbarkeit und Anwendung von kostengünstigem „grünen Stahl“, der dank seiner Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit und Kombinierbarkeit mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz eine entscheidende Rolle auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Bauwirtschaft spielt. Schließlich wurde betont, dass Luxemburg und Deutschland viel voneinander lernen können – beide Länder verfügen über innovative Leuchtturmprojekte, die als Vorbild dienen können. Dr. Paul Schosseler wies auf mehrere Luxemburger Modellprojekte hin, darunter das nach dem Konzept „Design for Dissassembly (DFD)“ entwickelte Parkhaus auf dem Automobility Campus in Bissen, welches nach dem Rückbau an anderer Stelle vollständig wiederverwendet werden kann, oder das Vorzeigeprojekt Vëlodukt in Esch-sur-Alzette – eine Fahrradbrücke, bei der XCarb*-Stahl von ArcelorMittal verwendet wurde und bei der die öffentliche Hand besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legte.
Die ausgebuchte Veranstaltung wurde von Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, abgerundet, der die spannenden Fragen aufgriff und die Rolle der Planer und Planerinnen auf dem Weg zum nachhaltigeren Bauen unterstrich.
Beim anschließenden Networking-Empfang hatten die Gäste die Gelegenheit, den intensiven Dialog zu vertiefen.
*XCarb recycelter und erneuerbar hergestellter Stahl wird aus hohen Anteilen recycelten Stahls unter Verwendung von 100 % erneuerbarer Energie in einem Elektrolichtbogenofen hergestellt.