Die auf Verkehrspolitik spezialisierte europäische Vereinigung der Handelskammern UECC hat anlässlich Ihrer Jahrestagung am Freitag, den 21. April in Düdelingen, Luxemburg, eine neue Resolution mit 12 Forderungen verabschiedet. Die UECC fordert Multimodale Verkehrsinfrastrukturen zu fördern und hat einen neuen Präsidenten gewählt. Die Konferenz „Investitionen in nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen“ gab außerdem einen guten Einblick in nachhaltige und multimodale Projekte in Europa.
Auf der Generalversammlung wurde die Resolution „Multimodalität und nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen in Europa stärken!“ angenommen, in der die UECC die Förderung von Multimodalität und einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur in Europa fordert. Die Politik fordere sehr viel von der Industrie und Ihren Dienstleistern, aber für die Umsetzung gebe es noch zu wenig Unterstützung und Druck.
Wirtschaftsminister Franz Fayot aus Luxemburg sicherte einer nachhaltigen Verkehrspolitik und der Logistik weitere Unterstützung in Luxemburg und grenzübergreifend zu. Ein „Luxembourg Green Valley“ sollte rasch die Produktion und Förderung grüner Energie – auch für den Transport – vorantreiben. Der Bürgermeister der Stadt Düdelingen und Abgeordnete Dan Biancalana betonte als Schirmherr der Veranstaltung den positiven wirtschaftlichen Impakt des multimodalen Hubs für die Südregion und über die Grenzen hinaus.
Die UECC hat Herrn Davor Sertic als neuen Präsidenten der UECC und Herrn Gilles Braquet des trimodalen Hubs Mertert als neuer Vizepräsident und Vertreter für Luxemburg gewählt. Davor Sertic folgt somit auf Dr. Christian Moser, der nach zwei verdienstvollen Perioden, zum Ehrenpräsidenten gewählt wurde. Seiner Führung verdankt die UECC Ihre neue Organisation und die stärkeren virtuellen Aktivitäten, sowie zahlreiche Themen Webinare zum Beispiel zur Citylogistik. Sertic, Transport- Unternehmer und Vertreter der Wirtschaftskammer Wien, möchte in seiner dreijährigen Amtszeit besonders die grenzübergreifend Multimodalität fördern. Dies sei ein Weg, dem Fahrermangel entgegenzuwirken und gleichzeitig einen nachhaltigen Transport zu ermöglichen.
Die Arbeitsgruppensitzung der UECC unter der Leitung des Geschäftsführers des Logistikclusters Luxemburg Malik Zeniti, beinhaltete einen Besuch des multimodalen Terminals in Bettembourg und des Güterverkehrszentrum Eurohub Sud in Düdelingen. Davor Sertic und die zahlreichen Vertreter der anderen Handelskammern zeigten sich sehr beeindruckt vom modernsten Terminals und Güterverkehrszentrums Europas; dies sei wirklich ein „best practice“ Projekt, das man auch in seiner Heimat Österreich als gutes Beispiel für nachhaltige Infrastruktur erwähnen könnte.
Die UECC Resolution fordert eine vorausschauende europäische Verkehrspolitik, die Verkehrsnetze an den Klimawandel sowie an sich ändernde Verkehrsströme anzupassen, sie stetig zu erhalten, konsequent weiterzuentwickeln und gleichzeitig innovative und intelligente Verkehrslösungen zu erleichtern. Gleichzeitig setzt eine konsequente Klimaschutzpolitik voraus, dass Transporte CO2-Emissionen einsparen, und vermehrt auf nachhaltige Verkehrsträger sowie schadstoffarme Fahrzeuge und Verkehrsmittel setzen. Mit Blick auf den Europäischen Green Deal spielt Multimodalität, d.h. die Nutzung verschiedener Verkehrsträger, eine zentrale Rolle. Die UECC wünscht sich dementsprechend höhere Investitionen, mehr Redundanz im Schienenverkehr sowie einen stärkeren Fokus auf die Binnenschifffahrt.
Die jährliche Versammlung der UECC wird turnusmäßig von den fünf Mitgliedsländern ausgetragen. Carlo Thelen, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Luxemburg, begrüßte die Versammlung als Schirmherr des diesjährigen Austragungslandes. Auf der Konferenz wurden neben dem multimodalen Transport ebenfalls Themen wie, elektrisches und autonomes Fahren (OHMIO), Elektromobilität (Einride), grüner Wasserstoff für den Transport (GPSS), sowie die Herausforderungen der multimodalen Hubs Düdelingen und des Gateway Basel Nord behandelt. Der 1949 gegründeten Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrs- und Mobilitätsfragen gehören rund 50 Kammern aus fünf Ländern aus dem Einzugsgebiet von Rhein, Rhone, Donau und aus den Alpen an.
Mitgeteilt von UEEC