„Future Generation“
Generation arbeitslos? Nein, danke!
Das Team von Youth & Work ist seit fast zehn Jahren ohne Unterbrechung mit arbeitssuchenden Jugendlichen in Kontakt. „Jugendliche sind von der Pandemie besonders betroffen. Das kann lebenslange Folgen haben. Neben den wirtschaftlichen Folgen hinterlässt Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen psychische Spuren,“ erklärt Ariane Toepfer, Leiterin von Youth & Work.
Aufgrund der bestehenden Kontakte zu Unternehmen stellt Youth & Work heute das neue Programm „Future Generation“ vor, das in den nächsten 28 Monaten 270 Jugendlichen den Einstieg in das Arbeitsleben oder die Aufnahme in eine Ausbildung ermöglichen soll.
„Die Idee ist so einfach wie gewagt: Wir schlagen Unternehmen vor, sich um das Engagement, die Kreativität und das Können der Jugendlichen zu bewerben, um gemeinsam mit ihnen ein nachhaltiges Projekt zu entwerfen und umzusetzen. Es müssen Projekte sein, die für das Unternehmen oder die Gesellschaft wichtig sind,“ führt Ariane Toepfer aus. „Damit drehen wir den Spieß um, das heißt, die Jugendlichen treten nicht mehr als Bittsteller auf. Dies gibt ihnen etwas das Gefühl zurück, dass sie wichtig sind und gebraucht werden, denn sie entscheiden, welche Aufgaben sie für wichtig erachten.“
„Future Generation“ soll ein praxisorientiertes Beispiel für interdisziplinäre und unkonventionelle Maßnahmen sein, um motivierte arbeitssuchende Jugendliche erfolgreich in den Arbeitsmarkt oder in eine Weiterbildung zu integrieren. Hierbei kommt der Orientierung zu zukunftsgerichteten Berufen besondere Bedeutung zu. Obwohl die Jugendarbeitslosigkeit zurückgegangen ist, beläuft sie sich Ende Juli auf 17,8% (zum Vergleich: Die allgemeine Arbeitslosigkeit beträgt 5,6%).
Zwischen September 2021 bis Ende 2023 werden 18 Kooperationen mit Unternehmen oder Organisationen umgesetzt, jeweils mit einer Gruppe von 15 Teilnehmern von Youth & Work. Jede Kooperation dauert sechs Wochen und hat zum Ziel, dass ein nachhaltiges Projekt realisiert wird, sich die persönlichen und fachlichen Qualifikationen der Jugendlichen deutlich messbar erhöhen und dass 70% der Teilnehmer erfolgreich einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz finden oder sich wieder in einer Schule bzw. Universität einschreiben.
Für diesen Ansatz konnten sich die Fondation André Losch und die Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte begeistern, die sich bereit erklärten, „Future Generation“ während der Laufzeit bis Ende 2023 zu finanzieren.
„Die André-Losch-Stiftung unterstützt Projekte, die sich für junge Menschen einsetzen, damit diese ihr Potenzial voll entfalten können. Das Projekt "Future Generation" passt perfekt in diesen Aktionsrahmen, insbesondere im Bereich des sozialen Zusammenhalts. Ihr innovativer und wirkungsvoller Ansatz macht uns stolz auf diese Partnerschaft,“ führt die Direktorin der Stiftung, Daniela Ragni, aus.
"Die Œuvre hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen, die arbeitslos sind, die die Schule abgebrochen haben oder sich in einer prekären Situation befinden, zu helfen, ihren Weg in die Ausbildung oder ins Berufsleben zu finden. Die Initiative von Youth & Work erfüllt diesen Bedarf perfekt sowohl dank des Einzel- und Gruppencoachings als auch durch die aktive Einbeziehung potenzieller künftiger Arbeitgeber. Wir unterstützen dieses wunderbare Projekt von ganzem Herzen", erklärt Emile Lutgen, Direktor von der Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte.
Als inhaltliche Kooperationspartner stehen die drei großen Kammern „Future Generation“ zur Seite: die Chambre de Commerce, die Chambre des Métiers und die Chambre des Salariés.
Wie praxisnah diese Kooperationen sein werden, zeigt das erste außergewöhnliche Projekt – die Entwicklung und Gründung des weltweit ersten Abfallmuseums „MUD – Musée du déchet“, das in Zusammenarbeit mit dem Luxembourg Center for Circular Economy (LCCE) ab dem kommenden Montag im Josy Welter Haus (8-10, rue Genistre in Luxemburg Stadt) entsteht und seine Eröffnung am 7. November feiern wird.
„Future Generation“ ist das bis heute größte Programm, das Youth & Work umsetzt. „Die Zeit drängt, jeder zweite Jugendliche, der sich bei Youth & Work meldet, ist nicht offiziell als arbeitssuchend gemeldet,“ ergänzt Kristina Nincevic, Coach bei Youth & Work. „Schulabbrecher, Langzeitarbeitslose und Jugendliche in prekären Lebenssituationen haben praktisch keine Chancen, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu erhalten. Die zwei wichtigsten Gründe, warum Jugendliche keine Stelle finden, sind ihr sehr geringes Selbstwertgefühl und fehlende positive Vorbilder.“
In dieser neuen Form „learning-by-doing“ sollen die Jugendlichen, die zum Teil über Monate isoliert zu Hause waren oder seit Jahren arbeitslos sind, die Möglichkeiten haben, an Selbstständigkeit zu gewinnen und ihre beruflichen Chancen zu erhöhen.
Interessierte Unternehmen und Organisationen sowie arbeitssuchende Jugendliche können sich gerne bei Youth & Work melden.
Youth & Work
Youth & Work sàrl SIS ist eine private und zu 100% gemeinnützige Gesellschaft in Luxemburg, die zum Ziel hat, arbeitssuchende Jugendliche im Alter zwischen 16-29 Jahren in einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu begleiten. Die Teilnahme der Jugendlichen ist freiwillig und für den Teilnehmer kostenfrei. Über 2.500 Jugendliche haben bis dato an diesem Coachingprogramm mit einer Erfolgsquote von 81,3% teilgenommen.
Das Coaching und Mentoring beruht auf einem humanistischen Menschenbild, ist beziehungs- und ressourcenorientiert und dies unter Berücksichtigung aller Lebensbereiche der Teilnehmer.
Aktuell sind über 100 junge, motivierte und arbeitssuchende Teilnehmer bei Youth & Work eingeschrieben.
Fondation André Losch
Die André-Losch-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die im Jahr 2009 gegründet wurde. Die Stiftung unterstützt und begleitet Projekte, die sich für junge Menschen im Großherzogtum in den Bereichen Bildung, sozialer Zusammenhalt, wissenschaftliche Forschung und Gesundheit einsetzen. Sie möchte zur Entwicklung einer gerechteren, nachhaltigeren Gesellschaft mit stärkerem Zusammenhalt beitragen.