Auslandsgeschäft
Am 8. und 9. Juni 2021 lud die Handelskammer Luxemburg in enger Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg International, Luxinnovation und den Enterprise Europe Network-Partnern beider Regionen zu einer virtuellen Wirtschaftsmission zwischen Baden-Württemberg und Luxemburg ein.
Das Programm der e-Mission war dem Thema digitale Innovation in beiden Ländern gewidmet. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Bereichen Cybersecurity, Industrie 4.0 und Mobilität der Zukunft. Unter dem Motto „GET2Know Your Neighbours“ hatten Unternehmen aus Luxemburg und Baden-Württemberg die Möglichkeit, die wirtschaftlichen Vorzüge des jeweilig anderen Standorts noch besser kennenzulernen, neue Marktchancen zu entdecken, an Diskussionsrunden teilzunehmen und im Rahmen einer Pitching-Session selbst aktiv zu werden.
Neben den thematischen Sessions am Vormittag hatten die TeilnehmerInnen außerdem die Möglichkeit, sich an beiden Nachmittagen der e-Mission mit führenden Unternehmen und innovativen Start-ups aus beiden Regionen im Rahmen von online B2B Meetings auszutauschen. Mehr als 275 Geschäftstreffen und -kontakte wurden im Laufe der beiden Tage zwischen Baden-Württembergischen und Luxemburger Unternehmen über die Event-Plattform gebucht und über 400 Austausche zwischen den Teilnehmern konnten bereits registriert werden. Diese äußerst positive Bilanz verleiht einen Eindruck von der Intensität der Verhandlungen hinter den Kulissen und trägt damit zur nachhaltigen Vernetzung der TeilnehmerInnen beider Regionen bei.
Unterstützung vom Mittelstandsminister
Nach der offiziellen Eröffnung durch Luxemburgs Minister für Mittelstand, S.E. Lex Delles, und einer kurzen Begrüßungsrunde mit der Geschäftsführerin der Abteilung International der Handelskammer Luxemburg, Cindy Tereba, sowie Dr. Christian Herzog, Geschäftsführer von Baden-Württemberg International, startete die e-Mission in die erste thematische Runde.
Tag 1: Baden-Württemberg und Luxemburg präsentieren: Digitale Innovation
Im Austausch mit Camille Ney, Journalist und Moderator des zweitägigen Events, gab Dr. Frauke Goll, Bereichsleiterin „Innovation, Strategie, Transfer“ am Forschungszentrum Informatik und Leiterin des Digitalen Innovationszentrums in Karlsruhe, einen Überblick über die wichtigsten Initiativen im Bereich digitaler Innovation in Baden-Württemberg. Auch hier wurden Überschneidungen mit luxemburgischen Projekten ersichtlich.
Anschließend berichtete Lisa Petit, Projektmanagerin für Internationale Vernetzung und Startups bei der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg, über die Herausforderungen und Support-Möglichkeiten für Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation. Best-Practice Beispiele veranschaulichten innovative Konzepte aus der Wirtschaft, die mit der intelligenten Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsprozessen erfolgreich sind.
Von Luxemburger Seite veranschaulichte David Foy, Head of International Business Development - Digital Economy bei Luxinnovation, die Entwicklung des Großherzogtums hin zu einer datengetriebenen Wirtschaft. Vertieft wurde das Thema durch Steve Clement, Security Engineer beim Computer Incident Response Center Luxembourg, der das nationale Cybersecurity Ökosystem als wichtige Säule der Datenökonomie präsentierte.
Panel Diskussion “Die Wirtschaft nach Corona: Resilient aus der Krise“
Schwerpunkt der anschließenden Diskussionsrunde lag auf Maßnahmen in Luxemburg und Baden-Württemberg, welche die wirtschaftliche Erholung Post-Corona unterstützen und die Resilienz stärken sollen. Hierzu tauschte sich Dr.-Ing. Petra Püchner, Europabeauftragte der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und Leiterin des Steinbeis-Europa-Zentrums mit Herr Jean Schiltz, Abteilungsleiter Smart Mobility - Industrie, Neue Technologien und Forschung beim Luxemburger Wirtschaftsministerium aus.
Aus der Wirtschaft berichteten Marcus Willand, Partner bei MHP – A Porsche Company, Dr. Andreas Kämpfe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Witzenmann GmbH und Jean-Christophe Witz, CIO/CDO bei Husky Injection Molding Systems S.A., über die (digitalen) Transformationsprozesse in ihren Unternehmen, welche auch den zukünftigen Erfolg der Betriebe sichern sollen.
Tag 2: Digitale Innovation für die Mobilität der Zukunft
Tag 2 der e-Mission startete mit einem moderierten Austausch über die Zukunft der Mobilität, bei dem Experten beider Regionen einen Überblick über ihre jeweiligen Standorte, sowie die aktuellen Entwicklungen in der Branche gaben.
Stefan Büchele, Leiter Internationale Zusammenarbeit bei der Landesagentur für neue Mobilitätslösungen e-mobil BW und Anthony Auert, Manager des AutoMobility Cluster bei Luxinnovation in Luxemburg, hoben in ihren Vorträgen auch Kooperationsbedarf und –potenzial der beiden Regionen hervor.
Joost Ortjens, Vertreter des Meta-Clusters Autoregion e.V., betonte vor diesem Hintergrund die Bedeutung für Luxemburg einer engen Zusammenarbeit in der Großregion und darüber hinaus. Die internationale Kooperation wurde sodann von Prof. Dr. Raphaël Frank vom Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) mit der Vorstellung konkreter grenzüberschreitender Forschungs- und Entwicklungsprojekte illustriert.
Abschließend gab Dr. Clemens Ackermann, Forschungskoordinator am Forschungscampus Arena 2036, einen spannenden Einblick in die Stuttgarter Innovationsplattform für Mobilität und Produktion der Zukunft, wo Forschung und Industrie unmittelbar Hand in Hand arbeiten.
Pitching Session
Als krönender Abschluss der e-Mission präsentierten Baden-Württembergische und luxemburgische Unternehmen in zweiminütigen Pitches ihre innovativen Lösungen, u.a. in den Bereichen Industrie 4.0, Cybersicherheit und Mobilität der Zukunft.